Alter Postplatz


 

Wien, 1869 – 2005, ein Episodenroman, 13 Geschichten in 15 Jahrzehnten, rund um einen  Platz mitten in der „Stadt“, wie die Wiener stets ihre Innenstadt nennen, - ein Adelspalais, ein Nobelhotel, ein griechischer Juwelier, ein jüdischer Papier- und Buchhändler, eine Kirche samt Pfarrhaus, diverse andere Geschäfte, Lokale und Haushalte der Umgebung.

 

 

 

Liebesgeschichten zunächst innerhalb der hier maßgeblichen Familien, bald immer mehr unter sonstigen Anrainern und Angestellten, Besuchern und Gästen. Nebenfiguren der einen Geschichte werden zu Hauptpersonen der nächsten und umgekehrt.

 

 

 

Die eigentlichen Liebschaften und Ehen sind bei allen Standes- und/oder Religionsunterschieden immer noch einigermaßen lieblich, die wahren bürgerlichen Abgründe, wie verborgene Homosexualität und Abtreibung, Kindesmissbrauch und Vergewaltigung, Drogen und Rotlichtmilieu spielen sich eher im Hintergrund ab.

 

 

 

Nonchalant findet man sich, trennt sich, geht seiner Geschäfte nach und alles beginnt wieder von Neuem. Eventuell unterschlägt man unredlich Erworbenes oder ein uneheliches Kind, ganz sicher die schwarzen Flecken im Familienstammbuch, die Erinnerung wird immer wieder neu formuliert.

 

 

 

Es scheint sich nie etwas zu verändern, hier am „Platz“, - Regimewechsel und Weltkriege hin und her, Eiserner Vorhang hin und wieder weg-, man passt sich an, wie immer.